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Programm
Dem Andenken an Federico
García Lorca und allen Opfern menschlicher Gewalt gewidmet
Träume in Grün - Original
von Jorge Burmeister-Petullá
Der Ablauf
MONTAG:
Eröffnung und Vortrag im Plenum: 9.00 bis 11.00
Gruppenzeit I: 11. 30 - 14.30
Mittagessen: 14.30 - 16.15
Gruppenzeit II: 16.15 - 18.15
Plenum I/Grossgruppe: 18.45 - 20.15
DIENSTAG-FREITAG:
Plenum I - Social Dreaming Matrix: 8.00 bis 9.00
Vortrag im Plenum: 9.15 bis 10.45
Gruppenzeit I: 11.00 bis 14.00
Mittagessen: 14.00 bis 16.00
Gruppenzeit II: 16.00 bis 18.00
Plenum II/Grossgruppe: 18.30 bis 20.00
MITTWOCH
Extra Vortrag zum Leitthema der Akademie 21.00 Uhr
FREITAG:
Gala Dinner 21.00 - 24.00
Thema
und Vision (Spezieller Programmteil)
Die Welt von Heute erscheint
fragmentierter denn je. Eine stark nationalistisch getönte Politik
in den USA, in Brasilien, in Italien, in der Türkei und in vielen
anderen Ländern korrodiert eine Kultur, die von Solidarität,
Mitgefühl und den Werten von Zusammenarbeit getragen wird. Sie antwortet
damit auf tiefgreifende existentielle Ängste, die durch das Sichtbarwerden
der Grenzen einer Gesellschaft entstehen, die eigene Grenzen konsequent
leugnet (alles ist möglich). Dieser Prozess erfasst nicht nur Einzelne,
sondern auch den sozialen Raum und die Identität ganzer Gruppen.
Er ist in der Lage Betroffene von ihrem inneren Kern, von dem Gefühl
der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft wie auch von den haltgebenden
Aspekten transpersonaler oder universeller Aspekte ihrer Identität
abzutrennen (Werte, spirtuelle oder religiöse Überzeugungen)
.
Er repräsentiert
den Verlust an Vertrauen in soziale und gemeinschaftliche Zielsetzungen.
Die ihm innewohnende Potenz Netzwerke zu zerstören und moralische
Standards zu korrumpieren kann zu einer Zunahme individueller und kollektiver
Gewalt, einer Aktivierung historischer Traumata (Schatten) und ihrer Ausprägung
(z.B. Rassismus) und zu einer Zunahme relationaler Traumata (Bruch familiärer
Bindungen) führen. Seine Wirkung wird durch diskriminierende gewalttätige
Interaktionen, durch Schweigen und durch Verleugnen ausgeweitet, was die
soziale und politische Realität vieler betroffener Gesellschaften
kennzeichnet. Im Rahmen dieser Akademie werden wir versuchen Schweigen
in Worte, Schatten in Licht und damit Bewusstsein und den Widerstand sich
zu erinnern in eine Möglichkeit zu Resilienz und Versöhnung
zu verwandeln.
Kleingruppen-Angebote
Konstante Kleingruppen zum Rahmenthema mit den wichtigsten
Methoden der Gruppenarbeit nach eigener Wahl: Gruppenanalyse,
Psychodrama, Gruppendynamik und achtsamkeitsbasierte Gruppenarbeit, Kunst- und ausdrucksorientierte Gruppenarbeit
Arbeitsgruppenzeit I MO - FR
Kleingruppen mit Schwerpunkt Gruppen-Verfahren
Psychodrama Kleingruppe: Eva Fahlstroehm/Schweden, Marcia Karp/GB, Nikos Takis/Griechenland, Wilma Scategni/Italien
Gruppenanalytische Kleingruppe: Elisabeth Rohr/Deutschland, Uri Levin/Israel
Kunst- und ausdrucksorientierte Arbeit in der Gruppe: Marcia Honig/Israel, Magdalene Jeyarathnam/Indien
Gruppendynamische Gruppenarbeit (Lewin) und CBTRT achtsamkeitsbasierte Gruppenansätze: Marieluise Mitterer-Gehrke/Deutschland, Gaea Logan/USA
Arbeitsgruppenzeit II MO - DO
Kleingruppen mit Schwerpunkt themenzentrierte Weiterbildung
Transkulturelle Gruppenarbeit: Mona Raghawy/Ägypten, Cristina Martinez Taboada/Spanien
Kollektive Traumata und Gruppenarbeit: Caterina Mela/Griechenland, Ivan Urlic/Kroatien
Traum- und symbolorientierte Gruppenarbeit (nach CG Jung): Maurizio Gasseau/Italien
Aktion und Reflexion - Psychodrama und Gruppenanalyse - ein kombinierter Ansatz: Maite Pi/Spanien, Concha Oneca/Spanien
Grossgruppen-Angebote
Plenum I - DI
- FR: Die Social Dreaming
Matrix
Tägliche "Traumarbeit" mit Gila Offer/Israel, die von
Gordon Lawrence, dem Begründer des Verfahrens, ausgebildet worden
ist. Bei der Social Dreaming Matrix werden Träume und damit verbundene
Assoziationen als Symbole der kollektiven und sozialen Dimension der Gruppe
genutzt und für die Reflektion des Gruppengeschehens nutzbar gemacht.
Plenum II - MO-FR: Geleitete Großgruppe
Earl Hopper PhD. DFAGPA, früherer Präsident der IAGP wird jeden Tag eine gruppenanalytisch orientierte Grossgruppe leiten. Dr Hopper, Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker und Soziologe, gehört zu den internationalen Experten in Grossgruppenverfahren. Er ist Herausgeber eines Handbuches zur Grossgruppenarbeit mit Beiträgen von KollegInnen, die ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern angehören. Die Teilnehmenden werden einerseits von ihrer Erfahrung mit dem sozialen Unbewussten in Gruppenprozessen profitieren. Eine Grossgruppe dieser Art offeriert andererseits eine einzigartige Gelegenheit Einschten, die in den Klein- und Mediangruppen über den Tag hinweg gemacht worden sind, weiter auszuarbeiten und ihre Bedeutung für soziale und kollektive Prozesse im globalen Kontext zu vertiefen.
Vorträge am Morgen
Vortrag im Plenum: Kurze Impulsreferate zu verschiedenen Aspekten des
Rahmenthemas (international bekannte ReferentInnen)
Montag
Transkulturelle
Kompetenzen - die transformative Kraft der Gruppe. Zusammenleben mit zerrissenen Bändern: ein gruppenanalytischer Blick und eine gruppenanalytische Vision über Toleranz und soziale Gerechtigkeit in vom Popolismus bedrohten Gesellschaften. Earl Hopper/GB
Dienstag
Transkulturelle
Kompetenz - die transformative Kraft der Gruppe. Der Einfluss vergangener, kollektiver Trauma auf die Gruppenarbeit und wie sie bewusst gemacht und beantwortet werden können. Nikos Takis/Greece
Mittwoch
Transkulturelle
Kompetenz - die transformative Kraft der Gruppe. Der Schatten der Freiheit: die Praxis von Mitgefühl als eine Aufgabe gemeinsamer Verantwortung. Gaea Logan/US
Thursday
Transkulturelle
Kompetenz - die transformative Kraft der Gruppe. Gruppen im Vorhof kollektiver Traumata: Bewaffnete Konflikte und gewaltsame Vertreibung im Mittleren Osten, Afrika, Asien und Latein Amerika und die Antwort von MsF (Ärzte ohne Grenzen). Maria Cristobal/Spanien und Holland
Freitag
Transkulturelle
Kompetenz - die transformative Kraft der Gruppe. Wer wird überleben: von der Bedrohung durch destruktive globale Konflikte und ihrem vernichtenden Potential zum Erbe von Freud, Moreno und einer humanistisch gedachten Schöpfung der Mit-menschlichkeit. Jorge Burmeister-Petulla/Spanien und Schweiz
Sonderveranstaltung Mittwoch abend: Migration / Integration
Transkulturelle
Kompetenz - die transformative Kraft der Gruppe FLEXI: eine Vision wie Zusammenarbeit und Integration von Migranten rund um das Mittelmeer gelingen kann/Thanasis Hadzilacos/Zypern
Abendaktivitäten und soziale
Events
Vielfache Gelegenheiten sich nicht nur in Bezu auf
berufliche Aspekte mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt auszutauschen:
Begegnungen mit der Kultur und mit dem Vermächtnis Granadas, Begegnungen,
die Freude, Vertrauen und Hoffnung wecken können
Flamenco (Kursangebote für Interessierte während
der Mittagspause)
Montag und Dienstag: begleitete Führungen (Albayzin,
Realejo)
Mittwoch: ein Filmabend mit Filmen zum Leitthema der
Sommerakademie
Donnerstag: nächtlicher Besuch der Paläste
der Alhambra
Freitag: Gala-Dinner
Die Aufgabe: transkulturelle Kompetenz für die
Arbeit mit Gruppen in Organisationen, Therapie und sozialen Einrichtungen.
Die Gesellschaft im 21. Jahrhundert ist multikulturell
geprägt, was nicht zuletzt als Ausdruck der zunehmenden Migration immer
grösserer Bevölkerungsgruppen verstanden werden kann. Die Integration
verschiedener Kulturen ist die politische, soziale aber auch therapeutische
Herausforderung, die nicht nur in allen Ländern Europas von heute, sondern
weltweit gilt. Der Wunsch eines friedvollen, gemeinschaftlichen Lebens
hält der realen Erfahrung von Missverständnissen, Sprachlosigkeit, Diskriminierung
oder Gewalt zwischen Kulturen jedoch nicht immer stand. Die Funktionsfähigkeit
internationaler Unternehmen wird davon genauso betroffen wie die ganzer
Familiensysteme oder interkultureller Gruppen in der Therapie. Dialog
ist andererseits das weltweit akzeptierte und positiv besetzte Schlüsselwort
für Friedensprozesse. Die Akademie ist deshalb als Lernfeld für Qualität,
Kohärenz, aber auch für mögliche Brüche einer dialogorientierten Gesprächskultur
konzipiert, in der Analyse, Intervention und Mediation im Konfliktbereich
trainiert werden können. Dies geschieht in Gruppenstrukturen, die trotz
der unvermeidlichen Konflikte die Hoffnung auf eine "wahre, im sozialen
Umfeld verankerte, um die Mitmenschen erweiterte Identität" (R. Battegay)
nicht aufgegeben haben. Studenten aus Palästina, Israel, Marrokko und
anderen Ländern erhalten Stipendien.
Thesen:
Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik schaffen im interpersonalen
Bereich Zugänge und Sichtweisen, die auch in Zukunft unentbehrlich
sind
Lebendige Anschauung und Begegnung bilden die Essenz einer gemeinsamen
Kultur der Gruppe. Kultur gestaltet sich im Dialog mit anderen Kulturen
Die Begegnung mit der fremden Kultur stellt die Frage nach Identität
- nach Angst vor Verlust und Hoffnung auf Erweiterung unserer Identität,
die Frage unserer multikulturellen Zukunft.
Dialog ist weltweit das akzeptierte und positiv besetzte Schlüsselwort
für Friedensprozesse. Die Akademie selbst ist als Lernfeld für
Qualität, Kohärenz , aber auch für mögliche Brüche
einer dialogorientierten Gespächskultur konzipiert.
Im Zeichen von Konvergenz und Differenz von Verfahren führt Granada
als Austragungsort und historisches Modell die Idee einer friedvollen
Koexistenz der Welten und Kulturen, aber auch ihre Fragilität und
Gefährdung, in die Tagung ein
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